Wie jede Woche ging ich auf den Markt. Kaufte frisches Gemüse bei meinem Lieblingsbauer. Einen Kohl in der Hand erkenne ich gegenüber des Marktstandes ein bekanntes Gesicht. Ich nicke und grüsse. Die Person wendet sich ab und geht. „3.50 Franken.“ Ich fange mich, krame das Geld zusammen und mache verwirrt einige Schritte. Was war denn das eben?
Vor einem Monat wurde in meiner Ortschaft Aroleid über die Verwendung von Kulturgeldern bestimmt. Eine Freundin möchte einen Dokumentarfilm über mein Atelier drehen. Sie hat sich mit einem ausgefeilten Konzept beworben. Wir rechneten fest mit einer Zusage. Schliesslich werden in diesem Ort meine Masken Jahr für Jahr getragen. Doch weit gefehlt. Die Leute von Aroleid haben sich gegen eine Finanzierung entschieden. Ohne namhafte Begründung.
Die unangenehme Begegnung gestern muss mit dieser Geschichte zu tun haben. Der Herr, Name erwähne ich hier nicht, gehört zu dieser Gruppe, die über die Anträge entscheidet. Es scheint ihm zumindest unangenehm zu sein.
Meine Freundin versteht die Welt nicht mehr. Sie arbeitet an diesem Film bereits seit einem Jahr. Das Interesse ist gross. Viele Leute melden sich freiwillig. Alle möchten etwas beitragen. Schwierig, alle Wünsche zu berücksichtigen.
Die Absage war ein harter Schlag.
*Beitragsbild, Fasnacht 2004, Privatarchiv